Nadine Sierra verzaubert mit neuem Album: Made for Opera

06. März 2022

Rubrik Künstler

©Gregor Hohenberg

Was auch immer die US-amerikanische Sopranistin Nadine Sierra anpackt, es gelingt. Auf ihrem neuen Album "Made for Opera", zu Deutsch "Geboren für die Oper", bestätigt sich nur, was in der zierlichen Opernsängerin mit der grandiosen Stimme alles so drinsteckt.

 

Und dass sie wie gemacht für die Oper ist, wagt nach dieser exquisiten Kompilation klassischer Arientrophäen wohl auch keiner mehr zu bezweifeln.

 

An Sierras charismatischer Ausstrahlung gibt es jedenfalls nichts zu rütteln, an ihrer makellosen Schönheit nichts auszusetzen. Und an ihrer Stimme ist einfach alles dran, was für den enthusiasmierten Klassikliebhaber drin sein muss.

 

Wie gemacht für die Oper? Wenn nicht Nadine Sierra, wer denn dann?

 

Dafür schlüpft die lyrische Sopranistin gleich in drei psychodramatische, hochanspruchsvolle Frauenfiguren der Oper und begibt sich dabei auf eine gesanglich vielschichtige, multifacettierte Reise.

 

Ob Verdis Violetta, Donizettis Lucia oder gar Gounods Juliette. Allen verleiht Sierra ihren unverwechselbaren darstellerischen Charakter, der mit einer höchst individuellen Note versehen jedem einzelnen Frauenschicksal die nötige Würze und Dramatik verleiht.

 

©Gregor Hohenberg

Obgleich Nadine Sierra noch jung an Jahren ist, so scheint sie doch bereits in der Blüte ihrer stimmlichen und schauspielerischen Reife angelangt.

 

Zumindest könnte man Frau Sierra unterstellen, mit einer alten Seele bestückt zu sein, so überzeugend und gefühlsecht projiziert sie ihre bisherige Lebenserfahrung und gesammelte Bühnenkompetenz in die Rollen, die sie gerade verkörpert.

 

Und das kann man nicht nur auf der Bühne beobachten, sondern vielmehr aus ihrem unverwechselbaren Gesang heraushören und spüren.

 

Wenn Nadine Sierra singt, ist es einfach wie ein großer Rausch der Gefühle. Wenig überraschend ist daher auch die überaus gelungene potpourrireiche Zusammenstellung ihres Arienrepertoires der wohl süffigsten Opern des italienischen und französischen Fachs.

 

Gleich mit Verdis "La Traviata" erleben wir eine berauschend anmutige Violetta, die sich im ersten Akt mit Esprit und Charme ins Leben tanzt.

 

Leichtigkeit liegt in der Luft, wenn die zierliche Chanteuse mit der vollmundig samtenen Stimme sich in die wohl schwindelerregensten Klanghöhen katapultiert. Und das immer mit einer unangestrengten Nonchalance und Heiterkeit, die so ansteckend wirkt, dass man vor schierer Begeisterung einfach nur mitgerissen wird.

 

©Gregor Hohenberg

"Sempre libera"! Genau dieses Freiheitsgefühl entwickelt sich aus den uferlosen Koloraturen, die scheinbar keine stimmlichen Grenzen kennen.

 

Beseelt und weltentrückt, magisch verzaubernd und nahezu sirenenhaft setzt Sierra dann zum Gegenprogramm in "Addio del passato" an.

 

Im dritten Akt kippt der Frohsinn, die Dramatik hält Einzug und ein irisierender Schöngesang gepaart mit dramatisch lamentierenden Einfärbungen gibt dem multifacettierten Stimmorgan der begnadeten Sängerdarstellerin Raum zur vollen Entfaltung.

 

Wie gebannt lauscht man dem ätherischen Gesang, der so hypnotisierend auf die Seele wirkt, dass man sich schwebend aus dem weltlichen Dunstkreis entfernend in überirdische Sphären entgleiten sieht.

 

Mit "Ah, je veux vivre" aus Gounods "Roméo et Juliette" zieht Nadine Sierra noch mal alle gesanglichen Register des Sopranfachs.

 

Keck, kokett und so herrlich übersprudelnd fliegen die Koloraturen nur so dahin. Das Hörvergnügen artet tatsächlich in einem absoluten Rausch der Gefühle aus, wenn die zierliche Sängerdarstellerin die schönsten aller Opernarien mit ihrem himmlischen Vokalinstrument zum Leben erweckt.

 

"Made for Opera" ist schon jetzt ein absoluter Volltreffer und vielleicht sogar die CD-Einspielung des Jahres 2022.


©Gregor Hohenberg

Ob Verdi, Donizetti oder Gounod, die US-amerikanische Opernsängerin Nadine Sierra stellt gesanglich unter Beweis, dass sie einfach alles singen kann.

 

Mit Leichtigkeit, Charme und einer gehörigen Portion Esprit singt sich das Energiebündel mit einem lyrisch-dramatischen Arienrepertoire italienischer und französischer "Opernklassiker" ganz locker in die Herzen ihres Publikums.


©Deutsche Grammophon / über youtube zur Verfügung gestellt

Nadine Sierra zeigt, was vokal in ihr steckt. Mit der Arie "Je veux vivre" aus Gounods "Roméo et Juliette" zieht die US-amerikanische Opernsängerin alle Register ihres gesanglichen Könnens.


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