Das Boutique Hotel Rothenburger in Dresdens quirligem Szeneviertel

18. Juni 2022

Rubrik Genusskultur

©Nicole Hacke / Operaversum

Schweißtreibende 29 Grad lassen mich meine Füße müde werden. Nur noch ein paar Meter und dann ist es endlich geschafft. Inmitten des quirligen Künstler- und Kneipenviertels der Dresdner Neustadt liegt das familiengeführte Boutique Hotel Rothenburger.

 

Umgeben von gründerzeitlichen Wohnhäusern und einer ebenso alternativen wie kreativen Szenekultur findet man sich in einem Stadtteil weit abseits der touristisch trubeligen Dresdner Altstadt wieder.

 

Weniger überlaufen, dafür aber üppigst gepflastert mit Kneipen und lauschigen Hinterhofterrassen lässt es sich an diesem überdurchschnittlich sonnigen Tag im Schatten der begrünten Innenhoffluchten genüsslich speisen und trinken.

 

So viel habe ich bereits in Erfahrung bringen können. Nur, was versteckt sich eigentlich hinter der unscheinbaren Fassade des Rotheburger Hofs?

 

Bereits 1865 als gastronomische Einrichtung geführt, hat sich das Haus mit seinen uralten Mauern quasi kaum verändert.

 

Gut hat es sich gehalten trotz all der Jahre auf seinem historischen Buckel. Liebevoll hat seine Besitzerin den Charme längst vergangener Tage mit erfrischend modernen Kontrasten lebhaft aufgemöbelt - das sieht man auf den ersten Blick, spüren tut man es ebenfalls.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

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Altes und Neues vereinen sich an diesem besonderen Ort auf unverwechselbar harmonische Weise miteinander. Und dennoch frage ich mich, wie das Haus wohl ursprünglich mal ausgesehen haben muss.

 

Prompt legt mir die nette, äußerst aufmerksame Rezeptionistin eine leicht verblichene Schwarz-Weiß-Fotografie auf den Empfangstresen und lässt mich neugierig staunend den darauf abgebildeten Salon aus den 30er-Jahren betrachten.

 

Heute befindet sich genau dort, wo einst Kaffee und Kuchen verspeist wurden, Menschen das Tanzbein schwangen und dazu der berüchtigte Mann am Klavier rhythmische Schlager einer goldenen Ära spielte, der geschmackvoll aufgehübschte Frühstücksraum.

 

Tapeten in dunkelsattem Lila, roségoldene Akzente und samtweiche Bestuhlungen im Retro-Stil, die farblich akzentuiert aufeinander abgestimmt sind, lassen den neuen alten Frühstücksraum in einem erfrischenden Glanz erstrahlen.

 

Der Muff der Vergangenheit hat sich verflüchtigt, geblieben ist das pulsierende Leben der verrückten 30er-Jahre, das durch den Tapetenwechsel scheinbar immer noch in die Gegenwart abzustrahlen scheint. Und das scheint durchaus beabsichtigt zu sein.

 

Herrlich, was die Eigentümerin aus diesem nostalgischen Juwel so alles rausgeholt hat. Üppig bunt glitzernde Blumenarrangements, ausufernde Bouquets in der gemütlichen Lobby, ein goldener Elch als Wanddekor und vielerlei dekorative Schmuckstücke, von denen ich gleich einige mit nach Hause nehmen könnte, verzaubern mir die Sinne.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

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©Nicole Hacke / Operaversum

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Mir gefällt auf Anhieb, was ich sehe. Und auch der Wohlfühlfaktor stellt sich sofort bei meiner Ankunft ein, noch lange bevor ich überhaupt mein Zimmer betreten habe.

 

Doch nach einem kurzweiligen Geplänkel an der Rezeption packt mich die Neugier auf meine temporäre Bleibe, die sich im ersten Stock befindet und die leicht einprägsame Zimmernummer 111 trägt.

 

Unter den 30 Doppel- und Einzelzimmern scheine ich tatsächlich ein gutes Los gezogen zu haben. Das Zimmer hat Format. Himmlisch gemütlich, schick und genauso stilsicher wie im Rest des Hauses setzt sich das Designkonzept auch in diesen vier Wänden auf das Durchdachteste fort.

 

Ein großer Löwenkopf starrt mich aus großen Augen von der Wand an, ein überaus bequem wirkendes Boxspringbett lädt mich freundlich auf ein Nickerchen ein und auch das Farbkonzept des Mobiliars, der Wandbehänge und Tapete vereint sich aufs Beste mit den wenigen, aber stylishen Dekorationsstücken.

 

Altbauhohe Decken verleihen dem Raum zu alledem Luftigkeit. Doch das eigentliche Highlight erwartet mich woanders. Kaum zu glauben, dass sich in dem von außen unscheinbar wirkenden Boutique Hotel auch noch ein Wellnessbereich mit Saunalandschaft und Garten befinden soll.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

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Flugs steige ich die wenigen Treppenstufen zum Innenhof hinab und staune nochmals nicht schlecht. Zwar ist der Saunabereich nur im Zeitraum von Oktober bis einschließlich Februar geöffnet, dafür kann man aber ein paar abkühlende Runden im hauseigenen Swimmingpool drehen. Wie herrlich ist das bitteschön?

 

Und auch die Innenhofterrasse bietet Platz für Erholungspausen auf ergonomisch wellenförmigen Liegestühlen und bequemen Sitzgelegenheiten in der sonnendurchfluteten Oasenlandschaft.

 

Hier lässt es sich gut und gerne verweilen, sinniere ich und lasse mich gleich in eine der chilligen Bestuhlungen sinken.

 

Wohin mein Auge auch wandert, immer sichte ich irgendwo Rosen, Lupinen und andere sommerliche Gewächse.

 

Und all das inmitten des pulsierenden Szeneviertels.

 

Nach einer erholsamen, ausgeruhten Nacht stärke ich mich am nächsten Morgen bei einem ausgiebigen Frühstück. Selbstgemachte Marmeladen, Kaffeevarietäten aus der Siebträgermaschine, eine wohl selektierte Aufschnittauswahl nebst Räucherlachs runden das Genussvergnügen ebenso ab wie Quark, frisches Obst und Müsli gesund und stärkend sind.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

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Leider endet mein Aufenthalt bereits nach zwei Nächten. Im Boutique Hotel Rothenburger kann man es sich wirklich gut gehen lassen. Und entdecken kann man im Neustädter Szeneviertel ebenfalls viel. So verbindet man zwei Welten auf den jeweils gegenüberliegenden Elbufern sightseeingtechnisch perfekt miteinander und erlebt Dresdens zwei unverwechselbare Gesichter.

 

Und das vielleicht sogar am individuellsten im Hotel Rothenburger.


©Nicole Hacke / Operaversum

In der Dresdner Altstadt gibt es viel zu bestaunen. Angefangen mit der Semper Oper, dem Zwinger bis hin zum Residenzschloss und der Dresdner Frauenkirche erlebt man Historie hautnah. Doch auch auf der anderen Seite der Elbe wartet eine völlig andere, spannende und erlebnisreiche Welt.

 

Im Neustädter Szeneviertel oder besser gesagt in der Äußeren Neustadt befindet sich ein in sich geschlossenes Gründerzeitviertel, das von vielen Cafés, Kneipen, lauschigen Gassen und begrünten Hinterhöfen gesäumt wird.

 

Absolut empfehlenswert ist die Kunsthofpassage, in der sich bunte, kreativ gestaltete Häuserfassaden befinden.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

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©Nicole Hacke / Operaversum

Zwischen Görlitzer Straße und Alaunstraße gibt es ebenfalls kleine Kunsthandwerkerläden, individuelle Ladengeschäfte und eine Vielzahl gastronomischer Angebote.


©Operaversum / Nicole Hacke

Das Hotel Cocoon: Alpenidyll in der Münchner Metropole

Als ich das Hotel Cocoon in München betrete, habe ich das Gefühl, wie die Heidi aus Johanna Spyri ´s Roman, in eine idyllische Welt aus grünen Wiesen, Kuhglockengeläut und Berglandschaften zu treten. Es ist eine heile, einladende Welt, in der ich innehalten kann und sofort zur Ruhe komme.

 



©Operaversum / Nicole Hacke

Das Hotel Luis Regensburg: Vintage trifft auf moderne

Als ich mit meinem Koffer vor dem Eingang des ehemaligen Landshuter Gasthofes stehe, kommt in mir sofort ein Gefühl von Nostalgie auf, denn von außen wirkt das altehrwürdige Gebäude auf mich ganz und gar nicht wie ein Hotel. Augenblicklich sichte ich linker Hand eine Milchkanne.

 



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