Stell Dir vor, die Semperoper hat einen neuen Spielplan und eine neue Intendanz

20. März 2024

Rubrik Oper

©Semperoper Dresden / Spielzeitheft 2024 / 2025

Nora Schmid, neue Intendantin der Sächsischen Staatsoper Dresden ab der Spielzeit 2024/25, stellt das Programm der nächsten Saison für die Semperoper Dresden vor und begrüßt die neuen Mitglieder ihres Leitungsteams.

 

Am heutigen Nachmittag präsentierte die designierte Intendantin der Sächsischen Staatsoper, Nora Schmid, ihr Programm für die kommende Dresdner Opern- und Ballettsaison.

 

317 Vorstellungen, darunter zehn Opern- und vier Ballettneuproduktionen, 27 Repertoirestücke und zahlreiche Sonderveranstaltungen spannen den Bogen vom Barock in die Gegenwart, feiern Dresdner Musik- und Tanzgeschichte, laden ein zum gemeinsamen Kunsterlebnis und geben der Fantasie und dem Denken Bühnenraum.

 

Von Teufelswerk über Opernzauber bis zur Science-Fiction-Oper

©Semperoper Dresden / Daniel Koch

Ein Premierenangebot von insgesamt 10 neuen Produktionen lädt mit spannenden Regiearbeiten von Eva-Maria Höckmayr, Axel Ranisch, Evgeny Titov, Mart van Berckel, James Bonas und Grégoire Pont, Lorenzo Fioroni, Barbara Wysocka, Claus Guth sowie Lars Marcel Braun zum Musiktheatererleben und -entdecken in die Semperoper ein.

 

Das Programmangebot reicht von der Dresdner Erstaufführung von Arrigo Boitos Mefistofele mit Krzysztof Bączyk in der Titelpartie und u.a. Schauspielerin Martina Gedeck über Richard Strauss’ vor 100 Jahren in Dresden uraufgeführtem Werk Intermezzo, bis hin zur Aufführung von Sergej Prokofjews aberwitziger Oper Die Liebe zu den drei Orangen.

 

Erstmalig entfaltet Maurice Ravels Das Kind und der Zauberspuk als Produktion der Opéra National de Lyon in Kooperation mit Auditori de Barcelona in der Semperoper seine Magie als besonderes Angebot an Familien, bevor sich nach umjubelten Vorstellungen in London, Helsinki und Amsterdam der Premierenvorhang für eine Dresdner Neuproduktion von Kaija Saariahos letzter Oper Innocence hebt.

 

Mit Charles Gounods Roméo et Juliette kehrt ein weiterer Opernklassiker ins Dresdner Opernhaus zurück, während in Leonard Bernsteins genreübergreifendem Musiktheater Candide der Schauspieler Jan Josef Liefers Loriots wunderbar geistreiche Zwischentexte spricht und Georg Friedrich Händels Saul erstmals in szenischer Fassung als Produktion des Musiktheater an der Wien im sächsischen Opernhaus an der Elbe zu erleben ist.

 

In der Spielstätte Semper Zwei trifft in Pedro Berisos und Mart van Berckels Musiktheaterwerk Ändere die Welt! als Produktion der Niederländischen Nationaloper das Operngenre auf das Spoken Word, bevor die moderne Oper humanoid von Leonard Evers, einem der erfolgreichsten Komponisten für Kinder- und Jugendmusiktheater, den Premierenreigen in der Sparte Oper 2024/25 beschließt.

 

Zudem kehren zum Teil in Dresden lange nicht gespielte Repertoirestücke in den Spielplan zurück, wie u.a. Beethovens Fidelio, Donizettis Lucia di Lammermoor, Puccinis Madama Butterfly, Richard Strauss’ Salome, Verdis Otello sowie Wagners Der fliegende Holländer und Lohengrin, und bieten Gelegenheit, gefeierte Inszenierungen der Semperoper Dresden wieder zu hören und sehen.

 

Neben zahlreichen Sänger*innendebüts geben in der kommenden Spielzeit auch viele Dirigent*innen am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden ihr Dresden-Debüt.

 

… von moderner Choreografie über Ballettlegenden bis zum Tanzspektakel

©Semperoper Dresden / Daniel Koch - Nora Schmid, neue Intendantin

Mit dem schweizerisch-kanadischen Choreografen und Designer Kinsun Chan als neuem Ballettdirektor hält die neue Saison für das Semperoper Ballett ebenfalls einen Leitungswechsel bereit. Für die erste Ballettpremiere der Spielzeit 2024/25 bringt Kinsun Chan seine Choreografie Wonderful World mit nach Dresden.

 

Das gemeinsam mit Martin Zimmermann entstandene Werk wurde 2022 als Koproduktion des Theaters St. Gallen mit dem Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps in St. Gallen uraufgeführt und feiert im Kleinen Haus des Staatsschauspiels seine Dresdner Premiere.

 

Ein Must-See für alle Ballettfans ist die Premiere der im Jahr 2000 in Hamburg uraufgeführten Choreografie Nijinsky als eine Hommage der Ballettlegende John Neumeier an den Ausnahmetänzer Vaslav Nijinsky. Mit Vice Versa hält der Spielplan einen neuen zweiteiligen Ballettabend bereit, der Sidi Larbi Cherkaouis Kreation Noetic aus dem Jahr 2014 mit einem in Dresden uraufgeführten Werk von Imre und Marne van Opstal vereint.

 

In Semper Zwei entsteht als Reverenz an das 200. Gründungsjubiläum des Tanzensembles am Dresdner Opernhaus aus den Arbeiten von Francesca Frassinelli, Julian Nicosia und Giovanni Insaudo im Rahmen von Tag Team ein dreiteiliger choreografischer Rück- und Ausblick auf die Dresdner Balletthistorie.

 

Kinsun Chan schafft dafür den Bühnenraum, der zugleich als Ausstellungs- und Begegnungsort für besondere Formate im Rahmen der weiteren „Geburtstagsveranstaltungen“ dient; dazu zählen u.a. als besondere Highlights die Ballett-Gala Dresdance 2025 mit allen Ballettcompanien der Stadt, die Tanzveranstaltung 200x200 mit der Palucca Hochschule für Tanz Dresden und die Tanz Talks.

 

Im Repertoireprogramm tanzt das Semperoper Ballett neben den Kreationen Schwanensee und Peer Gynt von Johan Inger den dreiteiligen Ballettabend Classics mit Choreografien von George Balanchine, Justin Peck und Twyla Tharp sowie das klassische Ballett Der Nussknacker in der Kreation von Aaron S. Watkin und Jason Beechey nach Marius Petipa.

 

Und noch vieles mehr …

©Semperoper Dresden / Daniel Koch - Nora Schmid, neue Intendantin

Zusätzliche beliebte Programmpunkte wie Matinéen und Soiréen sowie die Veranstaltungen in Semper Zwei ergänzen auch in dieser Saison den Spielplan. Ein besonderes musikalisches Vergnügen versprechen in der Spielzeit 2024/25 der musikalische Abend Ich preif’ auf die Oper mit Regisseur, Puppenspieler und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan, die Liederabende mit Sopranistin Marlis Petersen und mit Kammersängerin Christa Mayer sowie das traditionelle Adventskonzert mit Mitgliedern des Ensembles und dem Kinderchor der Semperoper Dresden.

 

In Semper Zwei lädt die Semper Bar zu Abenden mit Axel Ranisch, Patrick Hahn und Aaron Pegram ein, erinnert unter dem Titel VolkseigenTon mit Axel Ranisch, Ragna Schirmer und Matthias Daneck an Musik und Lyrik der DDR und lässt bei Fenster aus Jazz die Bühne beben.

 

Darüber hinaus bietet die kommende Spielzeit reichlich Anlass zum Feiern: Die Wiedereröffnung der Semperoper jährt sich am 13. Februar 2025 zum 40. Mal, die Richard Strauss-Oper Intermezzo feiert am 4. November 2024 den 100. Jahrestag ihrer Uraufführung in Dresden und das Semperoper Ballett blickt am 1. April 2025 auf die 200-jährige Geschichte des Dresdner Ballettensembles zurück.

 

Stell dir vor …

©Semperoper Dresden / Daniel Koch - Nora Schmid, neue Intendantin

Das Programm 2024/25 spiegelt den Anspruch Nora Schmids an ihre künftige Aufgabe wider, zum einen auf höchstem Niveau mit den Mitteln der Kunst Brücken zwischen Tradition und Gegenwart zu schlagen, zum anderen auf kreative und innovative Weise Türen für neue Impulse zu öffnen. Unter ihrer Leitung animiert die Semperoper Dresden Menschen von nah und fern dazu, das Haus als strahlkräftigen Ort der Begegnung zu erleben, wo Heiteres und Tragisches die Fantasie beflügeln und zum Nachdenken anregen:

 

„In der Semperoper spiegeln sich Höhen und Tiefen der Geschichte der Stadt, eine Schatztruhe überreich angefüllt mit musikalischer Tradition, geradezu eine Einladung, bei der Programmgestaltung aus dem Vollen zu schöpfen. Mit all der Kunst, die man bei uns erleben kann, einen Beitrag zu einer weltoffenen Gesellschaft leisten zu können, wünsche ich mir“, so Nora Schmid.

 

„Exzellenz ist dabei das Ziel unserer Arbeit, welche unsere Gäste erwarten. Aber Exzellenz kann nur in einem freien Gedankenraum entstehen. Mein Anliegen ist es, immer mehr Ideen haben, als wir realisieren können, und so ein Klima zu entwickeln, das die Herzen berührt und Menschen miteinander ins Gespräch bringt: Das alles kann ein schöner Abend in der Semperoper!“

 

Mit Nora Schmids Amtsantritt als Intendantin der Semperoper endet Peter Theilers sechsjährige Intendanz und Künstlerische Leitung des Hauses.

 

 

©Semperoper Dresden / Daniel Koch - Nora Schmid, neue Intendantin

Mit ihrer Kenntnis der Semperoper als Chefdramaturgin des Dresdner Opernhauses und ihrer darauffolgenden achtjährigen Erfahrung als Intendantin der Oper Graz kennt die gebürtige Schweizerin sehr genau die internationalen Theaterstrukturen und weiß um die feste Etablierung der Semperoper Dresden in der Kulturlandschaft als sowohl international hochgeschätzten Exzellenzbetrieb als auch in Sachsen tief verwurzelter Kulturinstitution.

 

Neu im künstlerischen Team der Semperoper Dresden stehen Nora Schmid der stellvertretende Intendant sowie Direktor für Dramaturgie und Kommunikation, Dr. Jörg Rieker, sowie Kinsun Chan als designierter Direktor des Semperoper Ballett zur Seite. Ebenfalls neu im Team sind Jan Hoffmann, der die Direktion des Sächsischen Staatsopernchors übernimmt, sowie Andrea Streibl-Harms als künftige Leiterin der musiktheaterpädagogisch ausgerichteten Initiative der Semperoper Dresden, Semperoper Aktiv!.

 

Der Italiener Daniele Gatti tritt in der Nachfolge von Christian Thielemann am 1. August 2024 das Amt des Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle Dresden an. Mit ihm begrüßt Nora Schmid als neue Orchesterdirektorin Annekatrin Fojuth. Das Programm der Staatskapelle für die Spielzeit 2024/25 wird auf der eigenen Pressekonferenz am 3. April 2024 bekannt gegeben.

 

Zur Spielzeit 2024/25 unter der neuen Intendanz betont der Kaufmännische Geschäftsführer der Sächsischen Staatstheater, Wolfgang Rothe: „Nach aktuellem Stand wird die Semperoper zum Ende der laufenden Spielzeit eine positive Besucherentwicklung vorzuweisen haben; nach der harten Corona-Zeit schreitet die Normalisierung der Besucherzahlen also gut voran. Als neue Intendantin wird Nora Schmid zur Spielzeit 2024/25 sicherlich ein Haus mit erfreulichen Auslastungszahlen übernehmen, das ihr trotz aller Herausforderungen der heutigen Zeit auch ansonsten eine solide Grundlage bietet, ihre künstlerischen Pläne für die Zukunft der Semperoper Dresden erfolgreich umsetzen zu können.“  

 

Quelle: Presse Semperoper


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