26. AUGUST 2019
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
©Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper
Wer der Münchner Staatsoper noch nie einen Besuch abgestattet hat, kann sich nicht vorstellen, was für ein Zauber von diesem Prachtbau ausgeht, der zu den ältesten und schönsten Europas zählt.
Zudem kann sich das Haus damit brüsten, die ebenfalls ausgefeilteste Bühnentechnik zu besitzen, die sonst an anderen Opernhäusern nicht zu finden ist. Innerhalb nur eines Tages wird ein komplettes Bühnenbild gegen ein neues ausgetauscht.
Somit kann der Opernbetrieb auf eine umfangreiche, vielseitige und, wenn notwendig, flexible Programmauswahl zurückgreifen.
Neben der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala und dem Royal Opera House in London ist kein anderes Haus in Europa so begehrt, wie derzeit die Münchner Staatsoper.
Ganz besonders, wenn die Festspielzeit im Juli wieder an den Start geht und Neuinszenierungen auf dem Programm stehen, die auch noch von bekannten Operngrößen gesungen werden, wird es schwierig, an die begehrten Karten zu gelangen, die im Nu und vor allem mit einem Vorlauf von mehr als 6 Monaten so gut wie ausverkauft sind.
©Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper
Wer dann kurz vor den jeweiligen Vorstellungen noch Karten ergattert, kann sich als Glückspilz bezeichnen.
Alle anderen müssen zum offiziellen Saisonauftakt den Kartenvorverkauf nutzen und an den langen Schlangen der Ticketkassen viele Stunden im Voraus anstehen oder im online Verkauf darauf hoffen, telefonisch in die Leitung geschaltet zu werden.
Oftmals müssen dafür große Opfer gebracht werden, denn um in die privilegierte Lage zu kommen, Wunschkarten zu erstehen, macht sich manch ein Enthusiast bereits mitten in der Nacht auf den Weg zum Ticketbüro oder reiht sich schon Stunden vorher in die telefonische Warteschleife ein.
Dabei wird man für diese recht eigennützige Aktion noch nicht einmal sonderlich belohnt.
Die Kartenpreise, ganz besonders für die vorderen Reihen des Parketts, sind mittlerweile exorbitant hoch - und das, obwohl immer wieder glaubhaft beschwichtigt wird, die Oper sei für alle!
©Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper
Doch wer nicht unbedingt hautnah am Geschehen dran sein muss, der kann sich mit einem Stehplatz zufrieden geben oder ganz oben in der Galerie ein ausgezeichnetes Klangerlebnis genießen.
Mit dem Opernglas ist man sowieso immer ganz nah dran. In jedem Fall ist man live dabei. Somit kann einem niemand dieses einmalige Erlebnis mehr nehmen.
Zu den Festspielen im Juli findet sich das "Who is Who" der gesellschaftlich Mächtigen und Einflussreichen aus Kunst, Wirtschaft und Politik ein. Sehen und gesehen werden, heißt es dann.
Wer Lust auf diesen Jahrmarkt der Eitelkeiten hat, der kann was erleben. Ein bisschen, wie auf den Modeschauen in Mailand oder Paris, flanieren die illustren Damen juwelenbehangen und in den exklusivsten Haute Couture Roben im Foyer der Oper auf und ab.
Das Bild ist schön, keine Frage. Ob mich aber interessiert, wo Frau Merkel immer ihren Platz im Saal einnimmt, und wer mit wem bekannt ist, das sei grundsätzlich mal dahingestellt.
©Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper
Viel aufregender als der Glamour und das Geglitzer der Damenwelt sind die beeindruckenden Königssäle oberhalb des Foyeraufgangs, die nicht pompöser sein könnten und längst alles andere in den Schatten stellen, was wie ein Weihnachtsbaum funkelt und strahlt.
In den Räumlichkeiten, die vor der Vorstellung und in den Pausen zum Verweilen und Bestaunen einladen, hängen schwere Kristalllüster von den üppig verzierten und bemalten Decken.
Große Wandspiegel erinnern dabei ein wenig an den Spiegelsaal des Schlosses Herrenchiemsee im bayerischen Oberland.
Der Theaterraum selbst ist ein wahres Meisterwerk der klassizistischen Bauweise. Er besticht durch eine glanzvolle Innengestaltung in lachsrosa bezogenen Stühlen, Gold und elfenbeinfarbenen Balkonen, Logen und Säulenelementen.
©Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper
Das Highlight aber bildet die prachtvolle Königsloge, die für den Normalverbraucher in der Regel unzugänglich bleibt. Doch mit viel Glück gibt es auch für die Königsloge manchmal Kartenrückläufer.
Dann kann es durchaus möglich sein, selbst einmal in den Genuss zu kommen, wie eine Königin dem Geschehen auf der Opernbühne zu folgen.
Wem das aber alles nicht reicht, der kann sich bei einer Hausführung den gesamten Opernbetrieb einmal im Detail zeigen lassen.
Von der Schusterei, der Schneiderei, der Maskenbildnerei, dem Ballet und der Bühnentechnik gibt es allerlei zu sehen und zu bestaunen, was man ansonsten nie zu Gesicht bekommt.
©Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper
So kann man hinter den Kulissen einfach mal Mäuschen spielen und sich dabei allumfassend in die bunte und schillernde Welt der Oper entführen lassen, denn die Oper ist eine eigene, faszinierende Welt für sich, die einen nie wieder loslässt, ist man vom Fieber erst einmal befallen.
©Nicole Hacke / Operaversum - Jonas Kaufmann vor der Bayerischen Staatsoper bei Oper für Alle!
Die "Oper für Alle" ist eine von der Münchner Staatsoper in Kooperation mit dem Automobilhersteller BMW ins Leben gerufene Veranstaltung, die jedes Jahr, seit nunmehr 20 Jahren, zu den Festspielen im Juli sowohl Opernbegeisterten als auch weniger affinen Klassikliebhabern die Möglichkeit bietet, einem kostenlosen Open-Air Konzert und einer Opern Live-Übertragung beizuwohnen.
Mit Picknickkörben, Decken und einer guten Flasche Wein bewaffnet, finden sich jedes Jahr zur gleichen Zeit mehrere Tausend Zuschauer vor dem Opernplatz ein, um die Live-Übertragung auf großen Leinwänden mitzuverfolgen.
Das Besondere, auch für die Inhaber einer Opernkarte ist die nach der Vorstellung abschließende Zeremonie auf den Treppen des Opernhauses.
Wer schnell genug von den oberen Rängen ins Freie gelangt, der kann, nach dem letzten Schlussapplaus, die Stars der Opernbühne draußen vor den Eingangstoren der Oper hautnah miterleben und dabei der Dankesrede des Intendanten Nikolaus Bachler lauschen.
Die Events werden auf staatsoper.tv live übertragen und können in der ganzen Welt gesehen werden. Wer in München lebt und keine Tickets für die so begehrten Opernvorstellungen bekommt, hat mit der "Oper für Alle" eine weitere gute Alternative auf kostenfreie Art dem Opernspektakel beizuwohnen.
Bayerische Staatsoper
Max-Joseph-Platz 2
80539 München
Programmdetails für die neue Saison 2020/2021
Website: www.staatsoper.de
Live-Übertragung von DIE TOTE STADT
Live-Übertragung von Erich Wolfgang Korngolds Die Tote Stadt
aus dem Nationaltheater auf den Max-Joseph Platz.
Musikalische Leitung: Kirill Petrenko
Inszenierung: Simon Stone
Mit Jonas Kaufmann, Marlis Petersen, Andrzej Filonczyk und Jennifer Johnston
Dauer ca. 3 Stunden
Open-Air-Konzert am Marstallplatz
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu Coriolan op. 62
ATTACCA - Jugendorchester des Bayerischen Staatsorchesters
Leitung: Allan Bergius
Werke von Sergej. W. Rachmaniow und Peter I. Tschaikowsky
Bayerisches Staatsorchester
Leitung: Andrea Battistoni