Hamburg kulinarisch: Gourmeterlebnis für alle Sinne im Fontenay

07. Mai 2022

UNAUFGEFORDERTE WERBUNG

©Operaversum / Nicole Hacke

Als ich die letzten Stufen zur Dachterrasse des Hotel George nehme und freudig die Tür zur Open Air Bar aufstoßen will, werde ich bitter enttäuscht. Die Tür lässt sich nicht öffnen.

 

Sie ist verschlossen. Irritiert mache ich mich auf den Weg zurück nach unten in die Hotellobby, nur um dort an der Rezeption in Erfahrung zu bringen, dass aufgrund der undurchsichtigen Wetterlage heute keine Cocktails auf der Dachterrasse gereicht werden.

 

Ich bin enttäuscht und gleichzeitig verwundert, ist doch das Wetter brillant. Die Sonne scheint, es ziehen ein paar Wolken am Himmel vorüber, aber das war es dann auch schon.

 

Von Schlechtwetterlage kann doch überhaupt keine Rede sein! „Und, wo können wir jetzt einen Cocktail unter freiem Himmel trinken?“, frage ich den Rezeptionisten herausfordernd. „Im Fontenay“, ist die kurze und knappe und sehr lapidare Antwort.

 

©Operaversum / Nicole Hacke

„Das Fontenay“, rattert es in meinem Gehirn und ich frage mich angestrengt, ob mir dieser Name geläufig ist. Gehört habe ich ihn schon mal, doch kann ich gerade nichts mit der Location anfangen.

 

Ich war noch nie dort, aber irgendwie klingelt da etwas bei mir. Erst auf der Fahrt in Richtung des gegenüberliegenden Alsterufers geht mir ein Licht auf. Na klar! Das Fontenay!

 

Das Luxushotel. Und zwar nicht irgendeines, sondern eines der vielmals diskutierten architektonischen und wohl auch umstrittensten Meisterwerke Hamburgs.

 

Gerade mal seit wenigen Jahren in Betrieb, zählt es bereits zu den besten Hoteladressen des Landes. Und da fahren wir jetzt hin. Ich bin beeindruckt und Gott sei Dank für den Anlass entsprechend gut gekleidet.

 

Schon der Eingangsbereich ist eine Erlebniswelt für sich. Schlicht, fast nüchtern, vermitteln hohe Decken und eine Lobby, die so groß wie der Bahnhof Dammtor anmutet, Status und dezenten, unangestrengten Luxus. Ein geschmackvolles Blumenarrangement ziert die Mitte der spiegelblank polierten Lobby-Plaza.

 

©Operaversum / Nicole Hacke

©Operaversum / Nicole Hacke

©Operaversum / Nicole Hacke

Dann geht es mit dem Fahrstuhl in den 7. Stock. Oben angekommen, staune ich über die stilvoll eingerichtete Bar, die zwar durch moderne, unterkühlte Eleganz besticht, dennoch Behaglichkeit und ein eindeutiges Lounge-Feeling aufkommen lässt.

 

Und das liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit an den gemütlichen Barsesseln, die in Form und Farbgebung an den Stil der 50er-Jahre erinnern. Harmonisch abgestimmt fügt sich die Farbpalette, bestehend aus Cyan, Senf und Mauvegrau in die unaufgeregte Architektur des Gebäudes.

 

©Operaversum / Nicole Hacke

©Operaversum / Nicole Hacke

Erst beim Betreten der Dachterrasse, habe ich das Gefühl, aus dem Staunen nun gar nicht wieder herauszukommen.

 

Der fantastische Blick auf die Außenalster eröffnet mir eine ganz neue, noch nie erlebte Perspektive. Die Aussicht ist einfach herrlich.

 

Segelboote in allen nur erdenklichen Regenbogenfarben schippern, so als ob sie nur auf mich gewartet hätten, heute in eingespielter Formation über die Alster. 

 

Luftig, groß und weitläufig erscheint mir die Rooftop-Bar, die so viel Platz hat, dass man auf der ausgedehnten Fläche eine Party für mehrere Hundert Leute veranstalten könnte.

 

Doch die einzelnen Sitzgruppen sind so arrangiert, dass man sich mit seinem Tischnachbarn rein gar nicht ins Gehege kommt. Diskretion wird an diesem Ort großgeschrieben, so wie es sich für ein außergewöhnliches Haus wohl auch gehört.

 

©Operaversum / Nicole Hacke

©Operaversum / Nicole Hacke

©Operaversum / Nicole Hacke

Hier kann ich endlich entspannen, ganz für mich sein und werde auch nicht von lauter Musik und unangenehmen Sitznachbarn gestört. „Perfekt“, denke ich.

 

Beim aufmerksamen Studieren der Getränkekarte merke ich schnell, dass die Auswahl an Spirituosen, Weinen und Cocktails keine Wünsche offenlässt. Ich bleibe, wie für mich üblich, an der Cocktail-Auswahl hängen und entscheide mich relativ spontan für eine ausgefallene Cocktailkreation mit dem vielversprechenden Namen: Tipsy Grashopper!

 

Einen beschwipsten Grashüpfer auf dem Dach des Fontenay, so etwas hatte ich in der Konstellation noch nie. Hier, an diesem extraordinären Ort, ist tatsächlich alles ungewöhnlich und einzigartig.

 

Zufrieden lehne ich mich zurück und lasse mich einfach in die gemütlichen Untiefen meiner Loungeecke sinken. Genüsslich nippe ich nun an meinem grashüpfenden Cocktailtraum und hoffe doch insgeheim, dass er, so schnell, wie er ausgetrunken, lange noch nicht ausgeträumt ist!

 

©Operaversum / Nicole Hacke

©Operaversum / Nicole Hacke

©Operaversum / Nicole Hacke

Denn Träume werden wahr, wenn man fest an sie glaubt. Und so bleibt es auch nicht bei dem einen Cocktail oben auf der Dachterrasse.

 

Nein, ein Ausflug in das im Erdgeschoss gelegenen Restaurant mit Alsterblick bei einem drei Gängemenü und gutem Wein soll der krönende Abschluss des schwelgerischen Ausflugs in den gehobenen Gastronomietempel der Genusskultur werden - dem Hamburger Schlemmersommer sei Dank.

 

In einem ebenso unangestrengten Ambiente auf bequem gepolsterten Sitzgarnituren speisend, erlebe ich tatsächlich Kulinarik auf höchstem Niveau.

 

Seltene Weine, raffiniert zusammengestellte Speisen, ein À la carte-Angebot, ohne übertriebenes Vielerlei, sondern mit Maß und Liebe offerierte Genussschmankerln, bei denen jeder schwach werden würde, bietet die erste Adresse an Hamburgs Außenalster: das Fontenay.

 

©Operaversum / Nicole Hacke

Ich bin begeistert. Auf dieser Dachterrasse werde ich wohl hoffentlich noch viele weitere Sommer bei einem kühlenden Drink die schöne Aussicht genießen und mich von den selten wärmenden Sonnestrahlen Vitamin-D reich verwöhnen lassen.


©Operaversum / Nicole Hacke

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